Wenn es um die Bremsleistung geht, spielen die Maße zweifellos eine Rolle. Das Bremsmoment einer Scheibenbremse ist das Produkt aus drei Faktoren: dem Wirkungsradius der Bremsscheibe, der Klemmkraft (clamping force) des Bremssattels und dem Reibungskoeffizienten.
Je größer der Durchmesser der Bremsscheibe ist, desto höher ist das Bremsmoment, denn ein größerer Durchmesser der Scheibe erhöht den Wirkungsradius erhöht. Das Bremsmoment wird also erhöht, wenn die anderen Variablen unverändert bleiben.
Wegen des Wärmeaustauschs ist auch die Größe der Bremsbeläge von Bedeutung. Größere Bremsbeläge fördern die Wärmeableitung und die Bremsanlage verliert nicht an Wirkung. Dadurch ist es einfacher, mit großen Bremsbelägen wiederholte Bremsungen durchzuführen.
Auch die Anzahl und der Durchmesser der Bremssattelkolben beeinflussen das Bremsmoment. Sie wirken sich auf die Klemmkraft aus. Je größer die hydraulischen Komponenten des Bremssattels sind, desto größer ist die Kraft, die der Bremssattel auf den Bremsbelag ausübt. Das Ergebnis ist eine bessere Bremsleistung.
Natürlich kann man die Bremsanlage nicht unbegrenzt vergrößern.
Je größer die Systemkomponenten werden, desto mehr steigt auch das Gewicht der ungefederten Masse, was wiederum die Leistung verringert.
Das beste Beispiel dafür sind Scheiben aus Karbonkeramik. Sie wiegen nur etwa die Hälfte einer herkömmlichen Scheibe derselben Größe, So kann die ungefederte Masse reduziert werden.
Wenn man von Leichtigkeit spricht, muss man auch Bremssättel aus Aluminium erwähnen. Diese bieten aufgrund bestimmter Konstruktionsmethoden, die auf eine extreme Optimierung der Form abzielen, ein optimales Verhältnis von Gewicht und Steifigkeit.
Wie bereits erwähnt, wirkt sich der Reibungskoeffizient auf das Bremsmoment aus. Bei gleichen Abmessungen machen die verwendeten Materialien den Unterschied.
Mit demselben Material bestimmt die Beschaffenheit der Oberfläche der Scheibe auch die auftretende Reibung. Die gelochten und gerillten Scheiben geben der Bremsanlage mehr "Biss" und eine schnellere und kraftvollere Reaktion als herkömmliche Scheiben.
Die Bremsanlage besteht aus verschiedenen Komponenten, die mit einem Höchstmaß an Integration und Effizienz zusammenarbeiten müssen, um Zuverlässigkeit, Komfort und Haltbarkeit zu gewährleisten.
Effektives Bremsen auf der Straße und auf der Rennstrecke ist nicht nur eine Eigenschaft der vorderen Bremsanlage. Die hintere Bremsanlage spielt ebenso eine wichtige Rolle, vor allem bei sportlicheren Autos, die eine ausgewogenere Verteilung zwischen den beiden Achsen haben. Um eine "Höllenbremsung" zu erreichen, muss man auch die hintere Bremsanlage gründlich warten.